An einem sonnigen Spätsommernachmittag versammelten sich 20 interessierte Hector-Alumni in Darmstadt vor einem Gebäude, mit dem viele von uns vermutlich erstmal wenig assoziierten. Die moderne Bauweise mit himmelblauem Anstrich und 23 Länderflaggen auf dem Dach lässt schon auf eine wichtige Institution schließen, das Modell einer Rakete gibt dann noch einen Hinweis, dass es sich hier um Raumfahrt dreht – es handelt sich um das ESOC, das European Space Operations Center der ESA.
Wir wurden bereits vorgewarnt, keine Taschen und Handys mit auf das Gelände nehmen zu können – Sicherheit wird hier offensichtlich großgeschrieben. Nach einer ausführlichen Passkontrolle wurden wir von einer Mitarbeiterin abgeholt, die uns zunächst von den generellen Aufgabenbereichen der European Space Agency erzählte.
Die European Space Agency (ESA)
Entstanden in den 70er-Jahren sollte die ESA europäische Raumfahrten besser koordinieren und Europa neben Russland und den USA als technologisches Zentrum zu etablieren. Unser Guide erklärte die generelle Funktionsweise von Satelliten sowie die Möglichkeiten und Schwierigkeiten, die sich bei der Koordination ergeben. Sie berichtete von großen Erfolgen wie der Rosetta-Mission zum Kometen Tschurjumow-Gerassimenko und der Bedeutung der Raumfahrt für unser Verständnis nicht nur des Weltalls, sondern auch der Erde.
Das wird im ESOC gemacht
Aufgabe des ESOC in Darmstadt ist die Koordination von Satelliten und Bodenstationen. Wir erhielten einen Einblick in den Kontrollraum, in dem regelmäßig Tests und Kontrollen durchgeführt werden. Vor Wänden, die überquellen von Computern und Diagrammen, sitzen Mitarbeiter, die einen konzentrierten, aber entspannten Eindruck erwecken. Anders sieht das aus bei den Starts einer Rakete – in solch kritischen Momenten müssen alle in Höchstleistung bereit sein, unvorhersehbare Schwierigkeiten und kritische Momente sicher zu überstehen.
Im Verlauf von zwei Stunden erhielten wir einen ausführlichen Einblick in die Arbeit einer Raumfahrtorganisation und bekamen Antworten auf jede Frage, die uns durch den Kopf schwirrte.
Anschließend versammelten wir uns noch im Darmstädter Braustüb’l.
Vielen Dank für die wundervolle Organisation, bei der mal wieder alles reibungslos lief!
Georg Groß